In diesem Jahr war ich schon auf fünf Messen und einigen Kongressen. Als Journalist ist das mein Job. Aber ich habe mich wirklich jedes Mal sehr darauf gefreut. Überall sah ich frohe Gesichter – teilweise hinter Masken – und Menschen, die sich freudig begrüßten und intensiv unterhielten.
Die Corona-Krise hat uns eines gelehrt, vieles lässt sich in der Arbeit digitalisieren. Besonders unsere ESE-Teilnehmer:innen können das sehr gut und verstehen auch die Technik dahinter. Aber ein paar Mechanismen, die für eine erfolgreiche Kommunikation unabdingbar sind, können mit Teams und Zoom nicht abgebildet werden.
Menschen tauschen sich erst dann offen aus, wenn sie sich vertrauen. Dieses Vertrauen bauen wir intuitiv und nur im direkten Kontakt auf. Dabei greifen uralte Mechanismen, die uns schon immer geschützt haben. Unser berühmtes Bauchgefühl gibt nur dann grünes Licht, wenn wir uns in die Augen sehen und die Bewegungen des Gegenübers mit seinen Aussagen korrelieren. Dann fassen wir Vertrauen und synchronisieren uns.
Erst jetzt stellen wir die echten Fragen und geben zu, dass wir etwas nicht verstehen oder die Probleme bei der Implementierung nicht in den Griff bekommen. Die Person gegenüber gibt bereitwillig Auskunft bzw. teilt seine Erfahrungen und versucht, wirklich zu helfen. Und wenn dann bei der Abendveranstaltung jeder ein Bierchen in der Hand hält, wird der Austausch noch intensiver. Wir bauen die Beziehungsebene weiter aus. So funktionieren alle Menschen – und Softwareentwicklerinnen und -entwickler erst recht. Sie wollen lernen, gut beraten werden und sich mit Gleichgesinnten vernetzen.
Ich freue mich auf Sie und auf viele Netzwerkgespräche auf dem ESE-Familientreffen 2022 in Sindelfingen.
Ihr Johann Wiesböck
Chefredakteur ELEKTRONIKPRAXIS
Programmbeirat ESE Kongress